Es ist wieder soweit, liebe Freunde vom Brunnerartland.
Diese Seite des goldenen Buches ist mit einigen Tropfen Grappa benetzt worden.
Ja, Grappa, ein Schluck davon und die Welt sieht gleich anders aus.
Habe eine äußerst leere Leinwand vor mir liegen – auf einem großen eisernen Tisch. Sie schaut mich an. Ich schaue sie an. Auf einmal spricht sie zu mir: „Na, fangen wir mal an, oder warten wir bis Gevatter Tod vorbeischaut?“. So eine freche Leinwand!
Also beginnen wir, jedoch vorher ein Schluck Grappa. Man weiß nie. Habe die Farbpalette mit Pinsel aufgebaut und schaue sie an. Sie schauen mich an. Auf einmal fängt die Farbpalette und der Pinsel an, zu sprechen: “ Na, was ist los? Dürfen wir unsere Reise auf den Leinwand antreten oder nicht?“ ja, ja, immer diese Hektik.
Die Reise ist die Reise durch´s Leben. Einmal jauchzend hoch hinauf – und dann wieder runter in die Depression.
Vermischung der Farben in den Wirbelsturm der Seele.
Gevatter Tod sprach aus der weißen Leinwand zu mir: „Hast Du einen Schluck Grappa für mich?“ Naja, dachte ich mir, einen Schluck Grappa kann ich schon entbehren. Ja, komm, trinken wir auf das Leben, sagte ich zu ihm.
Ein schmales schwarzes Männchen mit einem Stock, ja mit einem Stock, denn er war schon in die Jahre gekommen, unser Gevatter Tod, entstieg von rechts unten aus der jetzt nicht mehr so weißen Leinwand.
Es blieb nicht bei einem Schluck, nein wir haben die ganze Flasche vernichtet.
Als die Morgensonne uns begrüßte, bat ich Gevatter Tod eine Signatur auf dieses Leben zu geben. Daher die schwarzen „Patzer“.
Er verneigte sich vor mir und verschwand.
Die Titulierung dieses Bild kann nur heißen: TOD.
Am nächsten Abend kam mein Galerist Manfred H. vorbei, um die Bilder für meine große Vernissage 25 Jahre von „ILSE zu VIVIENNE“ auszusuchen.
TOD war auch dabei. Es wurde auf der Vernissage von einer Dame käuflich erworben. Danke, sagt die Künstlerin Ilse-Vivienne.
Ich wünsche Euch ein Wochenende nach Eurem Geschmack.
eko
Eure
Ilse-Vivienne
—
Fotographie: DI Christian Klug
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